top of page

Was passiert, wenn Verantwortung auf taube Ohren stößt!

Wirtschaft, Politik und Gesellschaft entfernen sich voneinander und genau das muss sich wieder ändern!

Mir fällt auf, dass immer mehr Menschen, die große Verantwortung tragen, hier auf LinkedIn in den letzten Wochen und Monaten öffentlich sehr deutlich nachdenklich sind. Sie wählen ihre Worte mit Bedacht und sie wissen genau, was sie sagen. Sie wollen Gesellschaft nicht weiter polarisieren, aber sie wollen gehört werden. 

Denn wer große Verantwortung trägt, spürt, wie ernst die Lage ist. Viel ernster, als es die meisten wahrnehmen.

Währenddessen haben sich viele Menschen zurückgezogen, lassen Radio und Fernsehen aus. Sie haben sich befreit von der Überforderung durch die Flut schlechter Nachrichten, und genau das macht die Situation so komplex. Wenn die Wirklichkeit zu anstrengend wird, entsteht Raum für einfache Antworten. Und wem geht es nicht so? Die Wirklichkeit ist anstrengend geworden. Und genau deshalb entsteht Raum für einfache Antworten. Und man braucht keinen Blick in die aktuellen Wahlumfragen zu werfen um zu erkennen, das diese einfache Antworten Konjunktur haben.

Ich glaube, viele unterschätzen, was gerade passiert. Nicht nur ökonomisch, sondern vor allem gesellschaftlich.

Vielerorts fehlt das Verständnis für Zusammenhänge: Dafür, dass jede Investition sich irgendwann auszahlen muss. Nicht nur in Euro, sondern in Produktivität, Bildung, Innovation und Stabilität…

Der Staat investiert weiter, als ginge es ums Verteilen, nicht ums Gestalten. Es fehlt der Wille, vielleicht auch das Wissen, mit jedem Euro etwas zu verändern, das morgen trägt.

Und gleichzeitig verlieren Menschen das Gespür dafür, wovon ihr eigener Wohlstand abhängt. Das Wissen darüber, wie Wertschöpfung und Arbeitsplätze entstehen, ist nicht nur in Teilen der Politik und des Journalismus verloren gegangen, sondern oft auch in den Unternehmen selbst. Bei den Mitarbeitenden, die tagtäglich ihren Beitrag leisten.

In Werkhallen, Büros und Verwaltungen arbeiten Menschen, die ihre Stimme in der Vergangenheit Parteien gegeben haben, die genau jene Strukturen bekämpfen, von denen sie leben. Nicht, weil sie undankbar sind oder nichts verstehen, sondern weil sie die Schieflage spüren, im Kleinen wie im Großen. Weil sie sehen, dass sich ihr Einsatz immer weniger lohnt, dass Verantwortung selten belohnt wird, und dass der Staat dann oft fehlt, wenn man ihn wirklich braucht.

Dieses Gefühl ist gefährlich, weil es Vertrauen untergräbt, in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zugleich. Und weil es Menschen, die anpacken, leise müde macht.

Das soll kein Vorwurf sein. Aber es ist ein Indiz dafür, dass der Zusammenhang zwischen Arbeit, Wert und Würde schwächer geworden ist. Ja, Arbeit muss mehr sein als Einkommen. Sie beansprucht viel Zeit des Lebens, deshalb ist sie Teil unserer Identität. Sie soll Halt geben, Stolz machen und Sinn stiften. Arbeit ist zu oft Last geworden.

Ist es zu spät für ein neues Miteinander von Leistung, Verantwortung und Unternehmertum?

Wo bleibt der Mut, zu erklären, worum es wirklich geht? Ohne Populismus, ohne Moralisierung, aber mit Fakten, Realitätssinn und Verantwortung?

Wo bleibt die Bereitschaft, denen zuzuhören, die Verantwortung tragen, auch untereinander, zwischen Politik, Unternehmen und Gesellschaft?

Denn genau diese Stimmen, die jetzt aus der Wirtschaft kommen, sind kine PR- Manöver. Diese CEOs, Verbandschefs und Unternehmerinnen, warnen verantwortungsvoll, weil sie schwarz auf weiß sehen, was auf dem Spiel steht.

Ihre Worte müssen ernst genommen werden, weil wir als gesamte Gesellschaft Arbeitsplätze, Sicherheit und Zukunft verliert, wenn man ihnen nicht zuhört.

Politische Entscheidungsträger müssen jetzt hinhören, statt zu streiten, und reflektieren, was es bedeutet, wenn selbst die Verantwortungsträger des Landes sich Sorgen machen.

Sie können nicht einfach weiter Gesetze beschließen, nur weil sie einmal auf den Weg gebracht wurden, weil sie dem Koalitionsfrieden dienen oder was auch immer.

Sie müssen den Mut haben, zu prüfen, ob sie in einer veränderten Lage noch sinnvoll sind.

Und sie müssen sich ehrlich fragen, wie man mit den vielen Schulden umgeht, die gemacht wurden und ob das Geld so eingesetzt wird, dass es wirklich Wachstum, Innovation und Vertrauen stärkt?

Nur so entsteht Zukunft.

Nur so bleibt Verantwortung tragfähig.

Nur so kann Deutschland wieder zu alter Stärke finden.


bottom of page