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Zwischen Markt und Wetter. Warum Zölle, Trump & Co. unsere Landwirtschaft direkt betreffen


Markt und Landwirtschaft, viele fragen mich derzeit: Was bedeutet der ganze Streit um Zölle eigentlich für meinen Betrieb? Wir alle schauen auf die Felder und sorgen uns wegen der anhaltenden Trockenheit. Aber auch die Märkte sind zentral, denn sie entscheiden über Betriebsmittelpreise, Erlöse und Zukunftsperspektiven.


Fakt ist: Die Preise für Diesel, Pflanzenschutz und Dünger sind weiterhin volatil – nicht nur wegen des Wetters oder des CO₂-Preises, sondern auch wegen geopolitischer Spannungen. Russland bleibt ein unsicherer Partner für Düngemittel, auch nach dem Ende des Schwarzmeer-Getreideabkommens. Gleichzeitig steigen die Preise für Pflanzenschutzmittel zum Teil durch neue Regulierungen in der EU, zum Teil durch globale Lieferengpässe.


Auch bei den Absatzmärkten wird die Lage unübersichtlicher:


  • Die Weizenpreise haben sich nach dem Absturz im letzten Jahr leicht erholt aber sie bleiben unter Druck, vor allem durch hohe Ernten in Russland und den USA.

  • Mais wird zum Spielball der Weltmärkte mit Schwankungen, die keiner mehr genau vorhersehen kann.

  • Und auch die Zuckerrübe ist kein Selbstläufer mehr: Der Preis hängt nicht nur an der Witterung, sondern auch an Handelsabkommen, Importzöllen und Produktionsentscheidungen in Brasilien, Indien oder Thailand.



Warum ist die Reaktion der EU und USA entscheidend?

Weil sie die Spielregeln auf den Weltmärkten setzen. Wenn Trump wieder an Einfluss gewinnt, droht eine neue Phase des Protektionismus. Zölle auf europäische Agrarprodukte wären kein Papiertiger, sondern ein echtes Problem für Exportbetriebe vom Milchpulver bis zum Schweinefleisch. Gleichzeitig verteidigen die USA ihre Märkte aggressiv, fördern ihren Agrarsektor mit Milliarden, während wir in Europa oft mit dem Rotstift arbeiten.


Und die EU?

Statt sich für faire Handelsbedingungen stark zu machen, versenkt sie sich zu oft in ideologisch motivierte Detailregulierungen. Wenn Marktöffnung, Bürokratieabbau und Versorgungssicherheit nicht zusammen gedacht werden, verlieren wir unsere Wettbewerbsfähigkeit und unsere Bauern zuerst.


Was tun?

Klar ist: Kein Betrieb kann Zölle verhindern. Aber wir können uns wappnen:


  • mit einer breiteren Marktaufstellung,

  • mit Risikomanagement über Partnerschaften und Lagerhaltung,

  • und vor allem mit einer starken Stimme für eine handlungsfähige Agrarpolitik, die nicht wegschaut, wenn neue Handelsbarrieren entstehen.



Was wir brauchen, ist ein realistischer Blick auf die Lage: Die Kombination aus Trockenheit, teuren Betriebsmitteln und instabilen Märkten bringt viele an die Grenze. Umso wichtiger ist es, dass die Politik jetzt nicht nur übers Klima redet, sondern auch über den Markt. Denn wer Lebensmittelversorgung sichern will, muss die Bauern im Blick haben nicht nur im Sommerloch, sondern das ganze Jahr.





Quellen und weiterführende Informationen:

Auch wenn Themen wie Zölle, Handelsabkommen oder Weltmarktpreise oft abstrakt wirken sie betreffen unsere Betriebe ganz konkret. Wer langfristig planen will, sollte die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen im Blick behalten:





Tipp: Wer sich intensiver mit diesen Themen beschäftigt, kann Risiken frühzeitig erkennen und Chancen besser nutzen. Märkte sind nicht nur Natur, sie sind auch Politik. Und beides braucht unseren Blick.


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