Carina Konrad

Internationales Parlaments-Stipendium (IPS)

Carina Konrad mit Lilla Tamasi

Das Internationale Parlaments-Stipendium (IPS) ermöglicht jedes Jahr 120 Hochschulabsolventen aus 42 Nationen, fünf Monate lang im Deutschen Bundestag hinter die Kulissen zu schauen. Drei Monate innerhalb dieses Zeitraums arbeiten die Stipendiaten in einem Abgeordnetenbüro. 2018 hat Lilla Petra Tamasi aus Ungarn das Team von Carina Konrad (FDP) unterstützt.

Frau Tamasi, Ihr IPS neigt sich allmählich dem Ende zu. Wie hat es Ihnen in Deutschland gefallen?

Sehr. Ich bin aber nicht das erste Mal in Deutschland, ich habe schon früher in Berlin, in Potsdam und in Bochum studiert und gearbeitet. Ich bin froh, wenn ich in Deutschland sein kann, ich fühle mich hier mit vielen positiven Energien aufgeladen.

Was haben Sie in Ihrer Zeit im Deutschen Bundestag gelernt?                                                         

Sehr viel über die Landwirtschaft! Ich hätte nie gedacht, dass das so spannend sein kann, und  wenn ich jetzt Zeitungen lese, lese ich auch immer die Artikel über die Landwirtschaft. Ansonsten habe ich die verschiedenen Abläufe kennengelernt, wie die Ideen der Abgeordneten ins Plenum oder in den Ausschuss kommen, wie wichtig die Arbeit der einzelnen Mitarbeiter in den Abgeordnetenbüros ist, und vieles mehr.

Was hat Sie am meisten beeindruckt?

Die Freundlichkeit der Menschen, obwohl die Arbeit hier stressig sein kann. Wie viele junge Leute hier arbeiten, die Kantine sah fast so aus wie an der Uni. Dass die Abgeordneten sich so große Mühe geben, sich um ihre Wahlkreise zu kümmern: Sie sprechen richtig mit den Leuten vor Ort, fahren ganz ohne Bodyguards, manchmal mit dem Fahrrad, das sie sogar vorm Gebäude abstellen dürfen. Mich hat beeindruckt, wie direkt und ansprechbar die meisten Abgeordneten sind. Ich habe den Eindruck gehabt, das Ganze hier ist eher ein Start-up als ein Parlament, und das finde ich sehr cool.

Worüber haben Sie sich gewundert?

Darüber, dass hier noch immer gefaxt wird. Ich bin 24 Jahre alt und habe sowas noch nie in meinem Leben benutzt. Ich finde das aber gar nicht schlecht, es hat auch viele Vorteile, wie auch die Tatsache, dass im Plenum noch nicht digital abgestimmt wird. Wenigstens kann so nichts gehackt werden oder mehrmals abgestimmt werden.

Was haben Sie vorher gemacht?

Nach dem Abitur habe ich ein Jahr Freiwilligendienst in Berlin gemacht, ich habe mit Kindern gearbeitet. Danach habe ich in Budapest Sicherheits- und Verteidigungspolitik studiert. Mein Schwerpunkt war die deutsche Verteidigungspolitik, ich konnte sogar ein zweimonatiges Praktikum  bei der Bundeswehr absolvieren. Jetzt bin ich hier und schaue nach vorne, was die Zukunft für mich bringt.

Wie sind denn Ihre Pläne für die Zukunft?

Ich muss mich entscheiden, womit ich mich beschäftigen möchte, und es fällt mir noch schwer. Ich suche jetzt eine Arbeit in Deutschland, bald möchte ich ein Masterstudium in Security studies absolvieren. Später, wenn ich genügend Wissen und Sprachkenntnisse habe, würde ich gerne in den Bundestag zurückkehren, oder in Ministerien, vielleicht im diplomatischen Dienst, arbeiten.

Würden Sie das IPS weiterempfehlen? Wenn ja: wem?

Ja, auf jeden Fall. Ich habe es schon einigen Freunden von mir weiterempfohlen, die sich schon beworben haben. Ich wünsche ihnen viel Glück und hoffe, dass sie es schaffen. Es lohnt sich wirklich, am IPS teilzunehmen, und ich bin dem kompletten Team von Frau Konrad richtig dankbar. Diese drei Monate haben so viel Spaß gemacht, ich durfte in einem tollen Frauenteam mitmachen. Also danke!

Carina Konrad mit Lilla Tamasi Brücke