Indien. Land der Gegensätze. Partner der ZukunftEindrücke einer Reise mit der Deutsch Indischen Parlamentariergruppe
- konradcarina
- 14. Apr. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Indien ist ein Land mit enormer Dynamik. Wer es bereist, erkennt schnell: Hier entsteht ein neuer wirtschaftlicher Schwerpunkt, der global an Bedeutung gewinnt. Mit der Deutsch Indischen Parlamentariergruppe habe ich verschiedene Regionen besucht, die ganz unterschiedliche Realitäten zeigen – und doch eine klare gemeinsame Richtung erkennen lassen.
Hyderabad: wirtschaftlicher Aufbruch mit Struktur
Hyderabad ist ein Beispiel für gelebten Fortschritt. Die Stadt wächst schnell und gezielt. Sie ist heute eines der wirtschaftlichen Zentren Indiens. Rund 20 Prozent der Fläche werden weiterhin landwirtschaftlich genutzt, doch die Zukunft liegt klar in der Technologie.
In Hyderabad entstehen leistungsfähige Cluster für Informationstechnologie, Pharmazie, Genomforschung und Elektromobilität. Namen wie Genom Valley, Tech Valley und E Mobility Valley stehen für diesen Wandel. Das durchschnittliche Haushaltseinkommen ist innerhalb weniger Jahre von 124000 auf 312000 Rupien gestiegen. Auch der Ausbau der Energieversorgung zeigt die Richtung: Von 7700 Megawatt wurde die Leistung auf über 18000 Megawatt erhöht – mit wachsendem Anteil aus Solarenergie.
In den Gesprächen mit dem Energieminister und leitenden Vertretern der Wirtschaft wurde deutlich: Deutsche Unternehmen sind in Hyderabad willkommen. Es geht um langfristige Zusammenarbeit, um Investitionen, Wissenstransfer und stabile Partnerschaften. Die wirtschaftlichen Chancen liegen offen.
Kerala: jung, klug, offen für Zusammenarbeit
Die Region Kerala wirkt im direkten Vergleich deutlich ruhiger. Weniger Industrie, weniger verfügbare Fläche, weniger Ansiedlung. Und doch ist auch hier ein Wandel spürbar. Die Bevölkerung ist sehr jung, gut ausgebildet und sucht Perspektiven.
Besonders beeindruckend ist das bestehende Abkommen für die Ausbildung indischer Pflegekräfte. Junge Menschen lernen bereits in Kerala die deutsche Sprache und kommen vorbereitet nach Deutschland. Diese Kooperation funktioniert – und sie sollte ausgeweitet werden. Auch in anderen Bereichen, etwa in technischen und handwerklichen Berufen, liegt ein großes Potenzial.
Fazit: Partnerschaft auf Augenhöhe
Indien will gestalten. Und es will kooperieren. Die wirtschaftlichen Chancen sind gewaltig, die Offenheit für deutsche Technologie und Unternehmen ist groß. Gleichzeitig wächst der Wunsch vieler junger Inderinnen und Inder, in Europa zu lernen, zu arbeiten und zu leben.
Diese Reise hat gezeigt: Wenn wir offen sind für gegenseitiges Lernen, wenn wir strategisch denken und auf echte Partnerschaft setzen, können wir gemeinsam viel erreichen. Es ist gut, dass wir den Dialog pflegen. Es ist noch besser, wenn daraus konkrete Zusammenarbeit entsteht.
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